Nahrungsergänzung im Blick: Koenzym Q10


Sinn oder Unsinn?
Nahrungsergänzung im Blick: Koenzym Q10

Das Altern lässt sich nicht aufhalten – oder doch? Koenzym Q10 wird oft als Quelle der ewigen Jugend vermarktet. Was hinter dem Nahrungsergänzungsmittel steckt.

Kein Vitamin, kein Mineralstoff

Koenzym Q10 ist – anders als Mineralstoffe und Vitamine – kein essenzieller Nährstoff. Das bedeutet, dass es dem Körper nicht zugeführt werden muss, denn die Zellen produzieren das Molekül selbst. Dort entfaltet Koenzym Q10 seine Wirkung: Es hilft bei der Energiegewinnung und fängt schädliche Radikale ab. Gewebe mit sehr aktivem  Stoffwechsel, wie Herz oder Lunge, enthalten deshalb besonders viel Koenzym Q10. Zusätzlich zur körpereigenen Synthese wird Koenzym Q10 auch über die Nahrung aufgenommen. Vor allem in Fleisch und Eiern, aber auch in Pflanzenölen und Hülsenfrüchten ist das Molekül enthalten.

Gibt es einen Koenzym-Q10-Mangel?

Wissenschaftler streiten noch darüber, ob es einen Koenzym-Q10-Mangel gibt. Fest steht jedoch, dass die Konzentration im Blutplasma mit dem Alter abnimmt. Auch bei vielen Krankheiten, wie Asthma oder Niereninsuffizienz, enthält der Körper weniger Koenzym Q10 als üblich. Das hat viele Forscher auf die Idee gebracht, die typischen Alterskrankheiten, wie Fettstoffwechselstörung, Herzinsuffizienz oder Bluthochdruck, mit einer Gabe von Koenzym Q10 zu behandeln. Das sind die Ergebnisse:

  • Bluthochdruck: Oft wurde vermutet, dass Koenzym Q10 den Blutdruck senkt. In qualitativ hochwertigen Studien konnte kein Effekt nachgewiesen werden.

  • Herzinsuffizienz: Viele Studien deuten darauf hin, dass Koenzym Q10 einem „schwachen Herz“ hilft. Doch auch hier sind weitere Studien nötig, um eine eindeutige Aussage treffen zu können.

  • Statin-Therapie: Wer lipidsenkende Statine einnimmt, läuft ebenfalls Gefahr, niedrige Koenzym-Q10-Spiegel im Blut zu haben. Möglich wäre, dass eine zusätzliche Koenzym-Q10-Zufuhr Muskelschäden vorbeugt, die durch Statine ausgelöst werden.

Noch können Wissenschaftler keine belastbaren Aussagen über den Nutzen von Koenzym Q treffen. Wann und wo Koenzym Q10 gezielt eingesetzt werden kann, müssen erst weitere Studien klären. Bis dahin gilt: Nicht übertreiben. Das Bundesinstitut für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat Nahrungsergänzungsmittel, die über 100 mg Koenzym Q10 enthalten, verboten. Denn auch hier gilt: Zu hohe Dosen schädigen den Körper.

Ob eine Nahrungsergänzung mit Koenzym Q10 für Sie sinnvoll ist, beantwortet Ihnen ihr Arzt oder Apotheker. Mehr Informationen über Koenzym Q10 Lebensmittel, in denen es enthalten ist, erhalten Sie in der Kategorie „Nahrungsergänzungsmittel".

Quellen:

Cochrane über Blutdrucksenkung und Herzinsuffizienz; Qu et al. 2018; Lei et al. 2017;Saller et al. 2006; Verbraucherzentrale

News

Teenager gegen Meningokokken impfen
Teenager gegen Meningokokken impfen

Weil sie besonders gefährdet sind

Neben Säuglingen sind vor allem Jugendliche gefährdet, sich mit Meningokokken zu infizieren. Deshalb hat die STIKO jetzt ihre Impfempfehlungen aktualisiert: Alle 12- bis 14-Jährigen sollen die Meningokokkenimpfung erhalten, unabhängig davon, ob sie schon vorher dagegen geimpft worden sind.   mehr

Auf Borstenhygiene achten
Auf Borstenhygiene achten

Keimfalle Zahnbürste

Regelmäßiges Zähneputzen soll Zahnfleisch und Zähne eigentlich gesund halten. Doch achtet man dabei nicht auf die Hygiene, wird die Zahnbürste zur Keimschleuder.   mehr

Wetterfühlige Knochen gibt’s nicht
Wetterfühlige Knochen gibt’s nicht

Mythos entkräftet

Bei feuchtem Wetter wird das Rheuma schlimmer – das hat schon die Großmutter gewusst. Und auch heutzutage klagen darüber viele Menschen, die an Erkrankungen von Knochen, Muskeln oder Gelenken leiden. Doch laut einer aktuellen Untersuchung gehören wetterfühlige Knochen ins Land der Phantasie - bis auf eine Ausnahme.   mehr

Long-COVID bei Kindern
Long-COVID bei Kindern

Studie bestätigt

Long-COVID ist schon lange ein Thema bei Erwachsenen – doch sind auch die Kleinsten betroffen?   mehr

Bisphosphonate richtig einnehmen
Bisphosphonate richtig einnehmen

Aufrecht und nur mit Wasser

Bisphosphonate stärken den Knochen und schützen dadurch vor Frakturen. Damit das klappt, müssen bei der Einnahme allerdings einige Regeln beachtet werden.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

St. Gabriel-Apotheke
Inhaberin Dr. Juliane Penkner
Telefon 089/4 70 33 30
Fax 089/4 70 76 37
E-Mail gabriel.apotheke@web.de